Knapp 30.000 Reichweite und 8.500 Beitrags-Interaktionen bei gerade mal 120 Fans. Das ist die Bilanz der letzten Woche meiner neuen Facebook-Fanpage „BetonAcker„. Die Seite ist jetzt etwa vier Wochen alt und die Zahlen finde ich beeindruckend. Möglich wurde dies mit Gruppen. Eine Fallstudie:
Facebook: Kleine Seite, große Reichweite
Die Ausgangslage: Vor etwa vier Wochen gründete ich den Blog „BetonAcker“ auf einer simplen WordPress-Seite. Darin berichten mein Partner und ich über unser gemeinsames Hobby: Unser Hochbeet in einem Gemeinschaftsgarten. Wir spielen bewusst mit unserer Unwissenheit und unserem Entdeckungsdrang, was das Gärtnern angeht. Damit wollen wir uns von anderen Ratgebern abheben: Gemeinsam mit der Community lernen statt Besserwisser zu sein.

Die Statistik der Facebook-Seite „BetonAcker am 23. Mai 2019. Etwa einen Monat nach Start bei 94 „Gefällt mir“-Angaben und einem Vielfachen an wöchentlicher Reichweite und Interaktionen. Bild: Screenshot
Um unsere Artikel zu verbreiten und „BetonAcker“ als Marke bekannt zu machen, gründete ich parallel die gleichnamige Facebookseite und einen Account bei Instagram. Dort posten wir neben unseren Artikeln aktuelle Fotos vom Beet und fragen die Community nach Ratschlägen, wenn mal was schiefgeht: Blattläuse zum Beispiel oder erfrorene Zucchini-Pflanzen.
Inhalte sind relevanter für Facebook-Gruppen
Wie die meisten Seitenbetreiber wissen, begrenzt der Facebook-Algorithmus die organische Reichweite der Seitenbeiträge sehr stark. Deshalb war mit dieser Methode allein nicht davon auszugehen, schnell viele Menschen zu erreichen, ohne Geld für Werbung auszugeben.
Doch seit September 2018 dürfen Seiten Mitglieder in Facebook-Gruppen werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Mitglieder in Gruppen sind sehr aktiv und interagieren häufiger mit Postings der Mitglieder. Die Beiträge in den Gruppen sind relevant für sie und werden bevorzugt in ihren Newsfeeds angezeigt.
Sei nett! Respektiere Gruppenregeln
Hat man die Gruppen gefunden, in denen sich die eigene Zielgruppe aufhält und diskutiert, ist zu erwarten, dass sich die organische Reichweite und Interaktionen – und die Zugriffe auf den Blog stark erhöhen.
Ich trat mit „BetonAcker“ fünf Gruppen zum Thema Garten, Hochbeet, Obst- und Gemüseanbau und Gemeinschaftsgarten bei. Bei der Auswahl achtete ich darauf, dass in den Gruppenregeln Werbung nicht ausgeschlossen wurde. Das ist oft der Fall. Denn die Mitglieder wollen sich zum Thema austauschen. Das ist wichtig zu respektieren! Denn ich möchte auch Links zum Blog posten. Und diese könnten als Werbung wahrgenommen werden. Im schlimmsten Fall wird meine Seite verbannt und hinterlässt einen schlechten Eindruck bei den Gruppen-Admins. Da ist es egal wie viel Mehrwert der Blogartikel ihnen bietet.
Meine Tipps für Facebook-Marketing mit Gruppen
- Finde die Gruppen, in der sich deine Zielgruppe austauscht und tritt ihnen bei
- Respektiere die Gruppenregeln: Werbung wird selten toleriert. Vor allem plumpe Werbung wird oft mit Ausschlüssen aus Gruppen bestraft. Bei den Mitgliedern könnte die Marke mit einem schlechten Eindruck behaftet bleiben.
- Interagiere mit der Community mit hilfreichem Content und Fragen: Wenn du lieber den Mitgliedern hilfst, statt dir selbst zu helfen,. trittst du sympathisch auf und stärkst deine Marke
Meine Lösung ist es, die Seitenbeiträge von „BetonAcker“ in den Gruppen zu teilen. Je nach Thema des geteilten Postings bitte ich die Community um Rat oder zeige ihnen, wie ich ihre Ratschläge auf dem Beet umsetze. Darüber hinaus antworte ich auf ihre Fragen und gebe die Tipps. die ich in der Gruppe gelernt habe, weiter.
Ich reagiere auf jeden Kommentar mit mindestens einem Like, besser mit einem Love, Wow oder Haha. So fühlen sich die Mitglieder gewertschätzt mit ihrem Beitrag. Meistens antworte ich auf die Kommentare, bedanke mich oder frage nach Rezepten, was wiederum Antworten hervorruft und sogar bewirkt, dass Mitglieder unter meinem Kommentar miteinander diskutieren.
All diese Interaktionen und Post-Ansichten zahlen am Ende auf die Reichweiten meiner Seite ein. Gleichzeitig positioniere ich die Marke „BetonAcker“ als hilfreicher und sympathischer Ratgeber, der zwar nicht alles besser weiß, aber neugierig ist zu lernen und auszuprobieren.
Gruppenmitglieder zu Facebook-Fans machen
Links zum Blog dagegen poste ich in Seiten nur dann, wenn ein Artikel wirklich hilfreich ist oder sehr unterhaltsam, oder beides. Wie unsere Liste mit zehn Tipps, wie man Zucchini sät, ohne sie je ernten zu können. Nach vielem positiven Feedback und im Hinblick auf die nahenden Eisheiligen postete ich den Artikel in den Gruppen mit überwältigendem Ergebnis.

Die Zugriff-Statistik meines Blogs „BetonAcker“ am Tag, als ich den Artikel über die erfrorenen Zucchini in die Gruppen postete. Hervorgehoben sind die Referrer von Facebook und die AUfrufe des Artikels, die fast die Gesamtzahl der Zugriffe ausmachen.
Die Seitenzugriffe und Besucher auf das Blog vervielfachten sich an diesem Tag. Und in den Gruppen wurde der Artikel für seine unterhaltende und lehrreiche Schreibweise gelobt. Hin und wieder kommentiere ich nun auch Artikel in den Kommentaren. Aber nur dann, wenn der Artikel zu der Frage passt und für den Fragesteller wertvoll ist.
Und neue Fans? Die rekrutiere ich hauptsächlich aus den Reaktionen auf meine Gruppen-Posts. In den Notifications schlägt Facebook mir bei jedem Like, Love, Wow etc. vor, die reagierenden Profile einzuladen, meine Seite mit „Gefällt mir“ zu markieren. Und das tue ich dann und meistens kommen die Nutzer meiner Einladung nach, was meine Community schnell wachsen lässt.
Hoher Aufwand mit großem Effekt
Dies sind meine Erfahrungen der vergangenen drei Wochen. Der Aufwand ist wesentlich höher, als einfach auf einer Seite zu posten und dort mit der Community zu interagieren. Schließlich checke ich mehrmals am Tag die Kommentare auf meine Posts und antworte darauf.
Der Effekt ist bisher aber sehr zufriedenstellend. Nicht nur in Bezug auf Zahlen, sondern vor allem auf die Qualität der Interaktionen mit der Community. Ich werde dran bleiben und weitere Erfahrungen mit euch teilen.